Beschreibung
Grundlage des Streichquartetts ist der Choral „Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut“ in seiner schweizer Form mit der Melodie aus Mainz von 1390. Diese Melodie ist die gegebene Gestalt, deren Töne, Intervalle und rhythmischen Strukturen als Material verwendet werden. Ähnlich wie bei Müll-Kunst wird etwas Vorgefundenes seinem Kontext entfremdet und daraus ein Neues geschaffen. Der Komponist wird dabei zum Skulpteur, der das im Material Versteckte diesem entlockt, indem er sich selbst zu ihm in Beziehung setzt und sein Handwerk anwendet. Insofern wird in Anlehnung an Watzlawicks Diktum, dass man nicht nicht kommunizieren kann, betont, dass es nicht möglich ist, nicht in Bezug zu stehen – aber dass aus diesem Bezug, eine neue, tragfähige Bewegung entstehen kann.